Glurns

Überragt vom Hügel Tarces liegt im Herzen des oberen Vinschgaus die Stadt Glurns, ein wahres Schmuckstück, dessen historisches Zentrum sich durch seinen außergewöhnlichen architektonischen Reichtum auszeichnet. Die mittelalterliche Stadt ist in perfektem Zustand bis in unsere Zeit erhalten geblieben und hat der Zeit und Naturkatastrophen getrotzt. Glurns wurde in römischer Zeit gegründet, da es bereits damals ein wichtiger Knotenpunkt auf der Handelsroute war, die die Via Claudia Augusta mit den sogenannten Salzstraßen verband, die durch die Alpenregion führten und auch Südtirol erreichten.

Im Jahr 1499, am Ende des Engadiner Krieges, befand sich Glurns in einem Zustand fast völliger Zerstörung. Um weitere Schwierigkeiten zu vermeiden, beschlossen die örtlichen Bewohner, massive Umfassungsmauern zu errichten. Die Restaurierungsarbeiten begannen im frühen 16. Jahrhundert und dauerten viele Jahre an. Die Höhe der Mauern, die zehn Wachtürme und die imposanten Eingangstore schützten die Stadt vor feindlichen Übergriffen und sind noch heute gut erhalten, was jährlich tausende Touristen anzieht. Doch die Mauern und Türme sind nicht die einzigen interessanten Merkmale von Glurns, das auch prächtige Adelsresidenzen, mittelalterliche Arkaden, Kirchen und schließlich ein Schloss vorzuweisen hat. Seit einigen Jahren ist in der Tauferturm eine Dauerausstellung zu Ehren eines der berühmtesten Söhne der Stadt, des Illustrators Paul Flora, der 2009 verstarb, eingerichtet worden.